Eröffnung des WOMENT!-Infopoints

www.ceiberweiber.at
30.12.02

im Stadtteilcafe PALAVER Donnerstag, 9. Jänner 2003, 18.00, 8020 Graz, Griesgasse 8 Programm: Begrüßung und Moderation: Lisa Rücker, PALAVER-Projektleiterin Grußworte: Katharina Hofmann-Sewera, Graz 2003 Kulturhauptstadt Europas Bisher/Vorschau: Bettina Behr, WOMENT!-Initiatorin und Koordinatorin Musik: "Sosamma" - Multikultureller Frauenchor des Vereines OMEGA - initiiert von Maggie Jansenberger - Leitung: Anna Steger Buffet und Feier
U.A.w.g. eMail: palaver@net4you.at
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20 + 03 Orte für starke Grazerinnen: Für Opfer und Überlebende sexualisierter Gewalt

Von Michaela Reichart

Steirerkrone
24.12.02
Seite: 31
Gewalt gegen Frauen ist ein aktuelles Thema. Vor allem in der Familie kommt es immer wieder zu Ausschreitungen. Seit 1981 gibt es in Graz das Frauenhaus. Dafür kämpfte die Frauenbewegung unter Grete Schurz. Das Frauenhaus bietet misshandelten Frauen und ihren Kindern Schutz und Obdach, denn nach wie vor sind viele Frauen von ihrem Partner finanziell abhängig. Eine Woche nach der Eröffnung war das Haus voll, mittlerweile platzt es aus allen Nähten und ein zweites soll in der Obersteiermark entstehen. Um auf die Opfer aufmerksam zu machen, wird eine der 23 Tafeln des 2003-"Woment!"-Projektes in der Albert-Schweizter-Gasse 22 angebracht.
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20 + 03 Orte für starke Grazerinnen: Katharina Prato

Von Michaela Reichart

Steirerkrone
17.12.02

Der erste praxisbezogene Koch-Besteller, den auch Anfängerinnen nutzen konnten, wurde von der 1818 in Graz geborenen Katharina Prato geschrieben. Auf zahlreichen Reisen notierte sie in den Gasthäusern verschiedene Rezepte. Ihr Kochbuch, das auf diese Weise zusammengetragen wurde, bediente alle Schichten, besonders die Mittelschicht. "Die Süddeutsche Küche" wurde ein echter Besteller. Bis heute ist es das auflagenstärkste Buch im Verlag "Styria". Von Prato stammt auch die Redensart "Man nehme ...". Das Frauenprojekt "Woment!" von Graz 2003 ehrt im Rahmen von "20+03 Orte" die Schriftsteller-Köchin mit einer der 23 Gedenktafeln am Haus Stempfergasse 7.
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20 + 03 Orte für starke Grazerinnen: Maria Cäsar

Von Michaela Reichart

Steirerkrone
10.12.02
Seite: 24
Politik war ihr immer wichtig. Die 1920 in Prevalje (Slowenien) geborene, in Judenburg aufgewachsene und heute in Graz lebende Maria Cäsar kennt man als resolute Kämpferin gegen das Nazi-Regime. 1939/40 verbrachte sie 15 Monate in Einzelhaft, angeklagt der Vorbereitung zum Hochverrat. Nach ihrer Entlassung nahm die überzeugte Sozialistin ihre Tätigkeit im Widerstand wieder auf, musste aber zu den Partisanen flüchten. Noch heute vertritt sie ihre Ideale als Zeitzeugin in der Bildungsarbeit an Schulen. Im Jahr 2001 erhielt sie den Menschenrechtspreis. Mit einer der 23 Graz 2003-"Woment!"-Tafeln am Parkring 4, dem einstigen Sitz der Gestapo, wird ihr Engagement gewürdigt.
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20 + 03 Orte für starke Grazerinnen: Mädchenbildung

Von Michaela Reichart

Steirerkrone
03.12.02
Seite: 24
Frauen an der Uni sind heute kein Thema. Wenn man jedoch bedenkt, dass das erste Mädchenlyzeum der Donaumonarchie erst 1873 in Graz entstand, sieht man Frauenbildung aus einem anderen Blickwinkel. Handarbeiten stand damals übrigens nicht auf dem Lehrplan - so fortschrittlich war die Schule in der Neutorgasse 4, später in der Sackstraße 18. Erst 1912 gab es im Lyzeum acht Klassen mit Matura. In dieser Tradition steht übrigens die 1989 gegründete Mädchenberatungsstelle "Mafalda" (eine von drei in Österreich), die ungewöhnliche Ausbildungen anbietet. Eine der 23 Tafeln des 2003-Frauenprojekts "Woment!" soll in der Sackstraße 18 für dieses Thema sensibilisieren.
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20 + 03 Orte für starke Grazerinnen: "Kirschenrummel"

Von Michaela Reichart

Steirerkrone
26.11.02
Seite: 29
Die Grazer Frauengeschichte verlief nicht immer friedlich. Nach dem 1. Weltkrieg stand es um die Versorgung schlecht. Die Lebensmittelpreise waren viel zu hoch. am 7. Juni 1920 kam es bei einer von Frauen durchgeführten Revolte zu Ausschreitungen, die als "Kirschenrummel" bezeichnet wurden. Die Sicherheitswache schoss dabei in die Menge, es gab 13 Tote und viele Schwerverletzte. Dennoch wurde damit ein Sieg erzielt: Seit damals werden die Marktpreise festgelegt und kontrolliert. Auf dem Südtirolerplatz., dem Ort der Schießerei, soll eine der 23 Gedenktafeln des Graz 2003-Projekts "Woment!" an die von Grazerinnen inszenierte Hunger-Demonstration erinnern.
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20 + 03 Orte für starke Grazerinnen: Djavidan Hanum

Von Michaela Reichart

Steirerkrone
19.11.02
Seite: 37
Ein Leben wie im Roman führte die 1877 in den USA geborene und 1968 in Graz verstorbene Gräfin May Török von Szendrö, verheiratete Prinzession Djavidan Hanum. Schon die Ehe mit dem ägyptischen Prinzen Abbas Hilmi birgt Stoff für Abenteuer, als Mann verkleidet war sie sogar bei der Schlusssteinlegung des Assuan-Staudammes dabei. Nach ihrer Scheidung lebte sie in Wien und eröffnete ein Schönheitsinstitut mit eigener Kosmetiklinie. Daneben verfeinerte sie ihr Klavierspiel, begann zu komponieren, schrieb Bücher und begann zu malen. Ab 1954 lebte sie in Graz - am Wittekweg 7, wo eine der 20+03 Tafeln des 2003-Projekts "Woment!" an die ägyptische Prinzessin aus Graz erinnern soll.
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20 + 03 Orte für starke Grazerinnen: Olga Neuwirth

Von Michaela Reichart

Steirerkrone
12.11.02
Seite: 39
In der zeitgenössischen Musik hat sich die 1968 in Graz geborene und mittlerweile in Berlin lebende Komponistin Olga Neuwirth - Tochter des Jazz-Pianisten Harry Neuwirth, Nichte des Komponisten Gösta Neuwirth - einen fixen Platz erarbeitet. Ihre Werke, die oft aus der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern entstehen, werden international gespielt und hoch geschätzt. Erst im Jahr 2000 wurde "The Long Rain" im "steirischen herbst" uraufgeführt. Das "20 + 03 Orte"-Projekt von "woment!" im Rahmen von Graz 2003 ehrt die Komponistin mit einer der 23 Gedenktafeln, die Frauen und deren Leistungen gewidmet sind. Sie soll den Grazer Congress (Stefaniensaal) zieren.
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20 + 03 Orte für starke Grazerinnen: Frauengesundheit

Von Michaela Reichart

Steirerkrone
05.11.02
Seite: 27
Frauengesundheit war und ist immer noch eng mit der Geburt verbunden. Das Grazer "woment"-Projekt "20 + 03 Orte" widmet eine seiner 23 Gedenktafeln für Frauenleistungen diesem Thema (Albert Schweitzergasse 36). Sie soll an die erste öffentliche Gebäranstalt für ledige Mütter, die 1764 gegründet wurde, erinnern. Meist fanden hier Dienstboten und Kellnerinnen eine Zufluchtsstätte, in der sie ihre unehelichen Kinder auf die Welt bringen und anschließend in der angeschlossenen Findelanstalt abgeben konnten. Gesundheit ist heute immer noch Männersache. Nur langsam setzten sich Frauengesundheitszentren mit speziell auf die Frau abgestimmten Behandlungen durch.
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Wo Rindt lebte und Nestroy starb

Wo Rindt lebte und Nestroy starb

"Geschichte auf Stein": Buch informiert über Gedenktafeln und Inschriften in der Stadt Graz

Salzburger Nachrichten
04.11.02
Österreich, Salzburg
Seite: 4
Ressort: ÖSTERREICH
GRAZ (SN-m.b.). Sie sind allgegenwärtig und doch werden sie oft häufig übersehen. Sie bestehen aus Keramik, Metall, Holz, Terrazzo, Blech oder Marmor, sind an Hausfassaden, Innenwänden oder auf Monumenten im öffentlichen Raum befestigt. Sie erzählen von bedeutenden Persönlichkeiten oder einfachen Bürgern, berichten von längst vergangenen und oftmals in Vergessenheit geratenen Geschehnissen: Gedenktafeln. Mehr als 400 Gedenktafeln aus der steirischen Landeshauptstadt sind nun in einem interessanten, in der "Edition Strahalm" erschienenen Buch dokumentiert und erläutert: "Geschichte auf Stein - Gedenktafeln und Inschriften in Graz".

Autorin Christa Höller recherchierte jahrelang. Sie unterscheidet zwischen Tafeln, die an Personen, Bauwerke oder Ereignisse erinnern. Als "Klassiker" gelten jene Tafeln, die an Geburtshäuser oder Todesorte erinnern. Wer vor dem Haus Sackstraße 18 steht, erfährt, dass hier "Seine Kaiserliche Hoheit Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand am 18. Dezember 1863 geboren wurde". Der "berühmte Dirigent, Generalmusikdirektor Dr. Karl Böhm" wiederum hat in der Kernstockgasse 21 das Licht der Welt erblickt, Johann Nepomuk Nestroy verstarb im Haus Elisabethstraße 14.

Das Buch gibt Auskunft darüber, in welchem Haus Formel-1-Weltmeister Jochen Rindt seine Grazer Jugendtage verbracht hat, wo der Astronom Johannes Kepler lebte und der Physiker Ludwig Boltzmann seine statistische Theorie der Wärme entwickelte. Andere kurios anmutende Tafeln geben den Wasserspiegel des Mühlgangs an, gedenken an einen, der keinen persönlichen Bezug zu Graz hatte (der Mediziner Jakob Rosenfeld), oder warnen vor Raufereien, wie die im Landhaus angebrachten "Rumortafeln" aus dem 16. Jahrhundert. "Prinzipiell kann jeder eine Gedenktafel anbringen, vorausgesetzt, er verfügt über die Genehmigung des Hausbesitzers", sagt Christa Höller.

Mehr als 200 Männer sind auf den Tafeln genannt, dafür aber nur ein Dutzend Frauen. Ein Manko, das verbessert wird. Im Rahmen von "WOMENT!", einem Kulturhauptstadt-Projekt, werden im kommenden Jahr 23 bedeutende Frauen auf künstlerisch gestalteten Tafeln geehrt. Darunter: Schauspielerin Marisa Mell, Fotografin Inge Morath, Widerstandskämpferin Maria Cäsar und Kochbuchautorin Katharina Prato.

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20 + 03 Orte für starke Grazerinnen: Nicht bezahlte Arbeiten von Frauen

Von Michaela Reichart

Steirerkrone
29.10.02
Stmk, Morgen
Seite: 25
Hausarbeit wird Frauen immer noch ganz selbstverständlich zugeordnet. Bereits in den 70er und 80er Jahren war die Forderung nach Bezahlung der Tätigkeiten ein Thema in der Frauenbewegung. Erstmals gab es Berechnungen, welch großen Anteil am erwirtschafteten Volksvermögen die unbezahlte Arbeit von Frauen hat. Dagegen stand der geringste Anteil an Besitz. Zudem ist die ungleiche Bezahlung für gleiche Leistungen bis heute ein Thema. In Graz fand die erste Arbeiterinnenversammlung, die sich damit befasste, 1892 statt. Eine der 20+03-"woment!"-Gedenktafeln auf dem Goldenen Dachl in der Schießstattgasse 2-4 soll in auch Zukunft für das Thema sensibilisieren.
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20+03 Orte für starke Grazerinnen: Herta Frauneder-Rottleuthner



Steirerkrone
22.10.02
Stmk, Morgen
Seite: 22
Baukunst war lange eine Domäne der Männer. In Graz durchbrach Herta Frauneder-Rottleuthner das System, indem sie 1935 als erste Frau das Architekturstudium absolvierte. Als Erbauerin von Schwimmbädern wurde sie bekannt. So stammt auch das Eggenberger Bad in Graz von ihr. Kleinkinderbereiche waren ihr dabei ein besonderes Anliegen. Sie entwarf auch Schulen, soziale Wohnbauten, Einfamilienhäuser sowie Möbelstücke und Inneneinrichtungen. Herta Frauneder-Rottleuthner starb 1999 im Alter von 87 Jahren in Bruck an der Mur. Auf dem Hauptgebäude der Grazer Technischen Universität soll ab dem Kulturjahr eine "Woment!"-Gedenktafel an die starke Grazerin erinnern.
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Hat Graz 2003 genug Frauen-Power?

Graz 2003: "Die NEUE" hat das Programm der Kulturhauptstadt auf Frauenfreundlichkeit getestet
Von Donja Noormofidi

"Die NEUE"
15.10.02
Was wäre Graz ohne seine Frauen? Vor allem im nächsten Jahr, wenn die Murmetropole Kulturhauptstadt Europas sein wird.
"Die Neue" hat Graz 2003 auf Frauenfreundlichkeit getestet. Das Ergebnis: es gibt eine Menge Projekte von Frauen für Frauen. "Im Vergleich zum Gesamtvolumen ist es aber noch immer ein winzig kleiner Anteil", so Bettina Behr, Projektleiterin von "WOMENT!", wie sich das Frauenprogramm von Graz 2003 nennt. Von den insgesamt für das Kulturhauptstadtjahr veranschlagten rund 30 Millionen Euro, werden nur 250.000 Euro für die Frauenprojekte aufgewandt. Behr ist trotzdem zufrieden, ist Graz doch die erste Kulturhauptstadt überhaupt, die auch ein dezidiert feministisches Projekt im Programm hat.

Der Name "WOMENT!" leitet sich aus einer Vielzahl von Begriffen ab. Darin stecken "Movement" "Monument", "Women" und auch "Men". Oder es heißt einfach: "Moment, wir Frauen haben auch was zu sagen!" Die Hauptidee von "WOMENT!" ist es, die Geschichte von Frauen in Graz sichtbar zu machen. Und die Landeshauptstadt hat eine Menge großer Töchter, die entweder direkt aus Graz stammen oder eine Zeitlang in der Stadt gewirkt haben. Bisher haben die Frauen aber wenige sichtbare Zeichen hinterlassen. Anfang der neunziger Jahre waren von 167 Denkmälern lediglich drei Frauen gewidmet. "Wir wollten einfach auf den Frauen-Stadtspaziergängen nicht mehr sagen, dass es leider keine Denkmäler für unsere berühmten Frauen gibt," so Behr. Deshalb soll man ihre Geschichte auch sehen können und zwar an historischen Orten, die mit der Frau in Verbindung stehen. So zum Beispiel im Fall der Widerstandskämpferin Maria Cäsar. Für sie wird eine Tafel am Parkring 4 angebracht, dem ehemaligen Hauptsitz der Gestapo in der NS-Zeit.

So wie für Maria Cäsar, werden noch für 22 weitere Grazerinnen Gedenktafeln an verschiedenen historischen Orten in Graz angebracht. Auf ihnen wird die Geschichte der Frauen zu lesen sein, für die Ewigkeit, hofft Behr. Auf einer Tafel verewigt wird auch die Politikerin Martha Tausk. Sie stammte eigentlich aus den Niemejgen (NL), lebte aber zwischen 1917 und 1928 in Graz, wo sie im Jahr 1919 als erste Frau für die sozialdemokratische Partei im Landtag saß. Ihr Interesse galt den Arbeiterinnen, ihrer Lebenssituation und ihren Rechten.
Ebenfalls mit einer Gedenktafel bedacht werden soll die Fotografin Inge Morath, die erst vergangenen Jänner im Alter von 79 Jahren starb. Die gebürtige Grazerin und weltberühmte Fotografin lebte in Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Staaten, wo sie im Jahr 1962 den Dramatiker Arthur Miller heiratete. Unter anderem schoss sie in den fünfziger Jahren Fotos von John Houstons Film "Moulin Rouge". Ihre Fotoreportagen führten sie in den Iran, den Irak, nach Mexiko und nach Tunesien.
Bei all diesen Persönlichkeiten handle es sich um Frauen, die sich gegen die gängigen Klischees gewehrt haben, erklärt Behr. Sie sollen "Frauen vor Augen führen, dass es wichtig ist, mutig zu sein und seinen eigenen Weg zu gehen."

Und noch einer prominenten Grazerin wird im Kulturhauptstadt-Jahr Ehre erwiesen. Im Grazer Restaurant Mayer´s in der Sackstrasse wird nach den Rezepten der Grazer Kochbuchautorin Katharina Prato gekocht. Ihr Kochbuch erschien zum ersten Mal im Jahr 1858 beim Styria Verlag und sollte hauptsächlich Anfängerinnen dienen. Der für Kochbücher obligatorische Ausdruck "Man nehme..." stammt ebenfalls von der Prato.

Ein weiteres Projekt ist die Superfrau von Veronika Dreier und Eva Ursprung, die im nächsten Jahr als eine Art Erkennungszeichen für WOMENT! über Graz schweben wird. Nicht wie ursprünglich geplant in Form eines Ballons, sondern als Aufdruck auf Feuerzeugen und Kugelschreibern. Die blonde Superfrau in ihren knappen Hotpants ist dabei nicht gerade ein Aushängeschild für die feministische Idee. Behr: "Frauen zeigen auch ab und zu gerne Haut, nicht unbedingt für die Männer sondern auch für sich selbst. Frau muss sich ja nicht verstecken."

Ziel von WOMENT! ist es den Frauen endlich einmal auch weibliche Vorbilder zu bieten", so Behr. Es geht um Grazerinnen die aus dem Mainstream ausgetreten sind. "Andere Frauen sollen es diesen Vorbildern gleichtun", wünscht sich die Projektleiterin. WOMENT! ist aber nicht nur für Frauen gedacht, auch Männer sind eingeladen, sich mit der weiblichen Geschichte von Graz und ihren Heldinnen auseinanderzusetzen. "Auch die Männer sollen sehen, dass es verschiedene Zugänge zum Leben gibt und keiner von beiden besser oder schlechter ist," so Behr. Schade findet sie es, dass die Männer sich nichts eigenes für Graz 2003 haben einfallen lassen.


Die Factbox:

23 Gedenktafeln
Die Gedenktafeln sollen an die Leistungen berühmter Grazerinnen erinnern. So wird für die Widerstandskämpferin Maria Cäsar eine Tafel am ehemaligen Gestapo-Hauptquartier errichtet.

Der "WOMENT!"-Infopoint
Das Café Palaver in der Griesgasse informiert über das geamte Projekt und über alle Fraueneinrichtungen in Graz.

Die Superfrau
Die "Superfrau" von Veronika Dreier und Eva Ursprung schwebt das ganze Jahr als Erkennungszeichen über der Stadt, in Form von Kugelschreibern und Feuerzeugen.

"WOMENT!" im Netz
Die Website "woment.mur.at" informiert schon jetzt über das Projekt und wird stets upgedatet.

KörperKult(ur)
Das Straßentheaterprojekt vom Frauengesundheitszentrum Graz widmet sich dem Thema "Auf den Leib geschrieben, KörperKult(ur): Weibesfülle und Widerwille".

Videoproduktion
Die Videoproduktion des Vereines Mafalda, "Make a sign", wird die Arbeit von Mafalda (Beratung und Projekte für Mädchen) vorstellen.

Movements - Monuments
Die Interuniversitäre Koordinationsstelle für Frauenforschung und -studien der Uni Graz setzt sich mit Identität, Erinnerung, Gedenken und Denkmälern auseinander.

Frauenbeauftragte
Unter dem Titel "Plakativ" wird das DOKU-Graz eine virtuelle Ausstellung über die Geschichte der Frauenbeauftragten in Graz gestalten.

Kochen wie Prato
Nach Rezepten der berühmten Grazer Kochbuchautorin Katharina Prato wird im nächsten Jahr im Grazer Restaurant Mayer's in der Sackstrasse gekocht.

FrauenWEGE
Die katholische Frauenbewegung erforscht und vermittelt interreligiöse und überkonfessionelle Frauengeschichte.

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20+03 Orte für starke Grazerinnen: Marisa Mell

Steirerkrone
15.10.02
Die Rolle der Femme fatale oder gespaltene Persönlichkeiten lagen ihr besonders gut. Marisa Mell, einer der größten Filmstars der 60er und 70er Jahre, wurde als Marlies Moitzi am 24. Februar 1939 in Graz geboren. Schon in der Schule war sie vom Theater begeistert, eine steile Karriere beim Film folgte. 1963 wurde sie durch "French Dressing", dem ersten Film von Ken Russel, berühmt, in "Casanova 70" brillierte sie im Jahr darauf mit Marcello Mastroianni. In den 80er Jahren spielte sie Theater und malte. Ihre Autobiographie "Coverlove" schrieb sie 1990 in Graz. Schließlich besiegte 1992 der Krebs Marisa Mell. in der Trondheimgasse 12 soll die "2003-Woment!"-Gedenktafel an sie erinnern.
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20+03 Orte für starke Grazerinnen: Grazer-Damen-Bicycle-Club

Steirerkrone
08.10.02
Frauen auf Fahrrädern sind heute eine Selbstverständlichkeit - Ende des 19. Jahrhunderts jedoch mussten sie sich dieses Recht erst erstreiten. Der 1893 in Graz gegründete Damen Bicycle Club - der erste in Österreich - vereinte die Vorreiterinnen für den Frauensport. Der Anblick von Frauenwaden galt zu dieser Zeit als unschicklich, das Korsett gehörte zur bürgerlichen Ausstattung, der Sport war natürlich eine reine Männersache. Kein Wunder, dass die sportlichen Damen des Bicycle-Clubs massenhaft Anfeindungen erdulden mussten. Eine der 23 "Woment!"-Gedenktafeln soll am Hilmteich, dem einstigen Treffpunkt für fröhliche Ausfahrten, an diese starken Grazerinnen erinnern.
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20+03 Orte für starke Grazerinnen: Inge Morath

Steirerkrone
01.10.02
Das Foto auf einem Lama, das seinen Kopf aus dem Taxi steckt, machte sie weltberühmt. Ihre Wurzeln hat die 2001 verstorbene Inge Morath in Graz, wo sie am 23. Mai 1923 geboren wurde. Wenn auch die Eltern bald nach ihrer Geburt nach Deutschland auswanderten, so verbrachte die junge Inge Morath viel Zeit bei ihrer Großmutter im Haus Jakominiplatz 16, wo - geht es nach dem 2003-Projekt "Woment!" - eine Gedenktafel an die starke Grazerin erinnern soll. Die Verbindung zu Graz hat Morath immer aufrecht erhalten, während ihrer Ausbildung in Frankreich, Deutschland sowie Österreich und auch während ihrer steilen Karriere als Fotografin in London, Paris und den USA.
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WOMENT!
Geschichte von Frauen in Graz wird sichtbar

Laufschritte 4/02

Im Auftrag von Graz 2003 Kulturhauptstadt Europas

In der Laufschritte 3/02 haben wir Ihnen die Entstehung des Projektes WOMENT! und die zehn Produktionen der WOMENT!-Netz-Partnerinnen vorgestellt. Zur Zeit wird u.a. die WOMENT!-Website vorbereitet (Start: Ende September 2002).

Die umfangreichste Produktion im WOMENT!-Netz ist „20+03 ORTE“, deren Trägerverein das FRAUENSERVICE ist. Zur Würdigung von Frauen in, aus und um Graz werden 23 Gedenktafeln in der Stadt angebracht. FrauenStadtSpaziergänge, eine Publikation und die Eröffnung am 8. März 2003 begleiten die 23 Orte.

Zur Gestaltung der Gedenktafeln wurde ein Wettbewerb unter der Schirmfrauschaft von Stadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl ausgeschrieben, den die Künstlerin Sabina Hörtner für sich entscheiden konnte. Aus der Begründung der Jury:
„Der Entwurf basiert auf einem klarem Gesamtkonzept mit hohem Wiedererkennungswert, in dem die 23 Orte durch die für Hörtner charakteristische Formen- und Farbensprache miteinander in Verbindung stehen. In Hörtners Bildsymbolik kommt der Vernetzungsgedanke des Projektes zum Ausdruck, die gewählten Formen symbolisieren Ausbaufähigkeit. Sabina Hörtner legt über die Verwendung der Farben Grün, Rot, Blau und Rosa markante Spuren zur Würdigung jener exemplarisch ausgewählten Frauen, die ihrerseits Spuren in der Stadt Graz hinterlassen haben und lädt ein, auf diesen Wegen weiterzugehen.
Mit ihrem Entwurf entschied sie sich für querformatige Gedenktafeln (30 x 60 cm); die Wahl des Materials – Siebdruck auf Email – garantiert Beständigkeit. Die Inschriftstexte der Autorin Eva Rossmann werden auf prägnante Weise integriert.“

Sabina Hörtner: *1967, Video-, Grafik- und Konzeptkünstlerin. Ausstellungen, Projekte, Skulpturen und Interventionen im In- und Ausland. Lebt in Graz und Wien. Eva Rossmann, Drin.: *1962. Juristin, politische Journalistin, freie Autorin und Schriftstellerin. Mitinitiatorin des Frauenvolksbegehrens. Zahlreiche Veröffentlichungen.

Aktuell bemühen wir uns, die Genehmigungen zur Anbringung der Tafeln von den zuständigen Hausbesitzer/innen sowie von Altstadtkommission und Bundesdenkmalamt zu erhalten. Die Tafeln sollen an Gebäuden angebracht werden, die mit den Gewürdigten in enger Verbindung stehen (z.b. Arbeits- Wohn- und Wirkungsstätten.) Die Anbringung der Gedenktafeln ist für den Beginn des Jahres 2003 geplant.

Bettina Behr
WOMENT!-Koordinatorin und Projektleiterin von „20+03 ORTE“

(*) WOMENT!-Logo: © Edda Strobl

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PROJEKT WOMENT!: Neue Internetseite für Frauengeschichte

Kleine Zeitung
28.09.02
Im Rahmen der europäischen Kulturhauptstadt 2003 auch die Geschichte von Frauen in Graz sichtbar zu machen, das ist das Ziel des Projekts "Woment". Gestern wurde nun als erster Schritt eine neue Webseite vorgestellt, auf der man alle wichtigen Informationen über das Projekt selbst abrufen kann. Unter anderem findet sich dort auch ein Terminkalender für die Programmpunkte im Kulturjahr, der im Detail auch die Themen der zehn Frauenstadtspaziergänge vorstellt. Die Seite findet man im Internet unter http://woment.mur.at.

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Superwoman und SM-Stiefel
Neue Souvenirs für Graz im "Kulturhauptstadtjahr 2003" entworfen
Salzburger Nachrichten
09.09.2002
GRAZ(SN-m.b.) In Salzburg sind Mozartkugeln bei Touristen begehrt, in Wien werden unter anderem die Sachertorte und Riesenrad-Miniaturen angeboten, in Klagenfurt Briefbeschwerer in Lindwurmform. Und Graz? Die obligate Uhrturm-Schneekugel, wenig verbreitete Schlossberg-Kugeln und allerlei Trachtenpärchen aus längst vergangenen Zeiten. Die "Souvenirkrise", die auch Graz-Tourismus-Chef Dieter Hardt-Strenmayr bescheinigt, könnte nun - zumindest teilweise - behoben werden. Im Rahmen des Projektes "Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas" sind rund 40 neue, größtenteils ungewöhnliche Merchandising-Produkte für die steirische Landeshauptstadt in Vorbereitung.

Die neuen "Graz-Souvenirs" stehen in Zusammenhang mit diversen "Graz - 2003"-Projekten. Die Schneekugel, in der der Uhrturm von einem mysteriösen Schatten umgeben ist, bezieht sich auf eine reale Installation des steirischen Künstlers Markus Wilfling. Die "Wanda SM-Stiefel" sowie die dazupassende Strumpfhosen-Edition und Ledergürtel sind "Nebenprodukte" eines Vorhabens von Irene Andesser, das sich mit Leopold Sacher-Masoch, der zwischen 1845 und 1888 in Graz lebte und wirkte, und dem Thema Masochismus beschäftigt. "Wanda" ist übrigens der Kosename, den Sacher-Masoch seiner ersten Frau Angelica Aurora Rümelin verliehen hatte.

Ebenso nützlich, witzig und kreativ sind Kugelschreiber und Feuerzeuge mit dem von Eva Ursprung und Veronika Dreier entworfenen "Superwoman"-Motiv, welches als Logo für das Projekt "WOMENT! Geschichte von Frauen wird sichtbar" firmiert. Weitere Produkte, die ab Jänner 2003 in Graz erhältlich sein werden: "Cosmo", ein möglicherweise aus dem Weltall eingereistes Plüschtier, welches für das Kinderprogramm "Minicosmos 03" wirbt, ein "2003-Fliesenset" oder eine "Graz 2003"-Bier-, und Weinedition. Für Handel, Hotellerie und Gastronomie gibt es, wie Leonhard Pranter von der "Graz 2003"-Merchandising-Abteilung betont, zahlreiche Poster, Aufkleber, "Graz darf aufwachen"-Fahnen sowie Velo-Taxis und einen Heißluftballon zum Ausleihen.
SN/m.b.

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Feminismus im Kulturjahr
"Steirerkrone"-Serie über Grazer Frauen

Von Michaela Reichart

  "Neue Kronen-Zeitung"
22.08.2002
Stmk, Morgen
Seite: 29
Frauen haben im Kulturjahr 2003 eine Menge mitzureden. Graz hat nämlich als erste Kulturhauptstadt Europas ein feministisches Projekt ins Programm aufgenommen. Die "Steirerkrone" stellt in den nächsten Wochen die einzelnen Teile von "WOMENT!" vor, die Lust auf eine Auseinandersetzung machen sollen.

"WOMENT!" setzt sich aus zehn Projekt-Teilen zusammen. Eine Web-Seite, ein Info-Point, die schwebende Superfrau und der Körperkult finden darin Platz. Ein Schwerpunkt wird auf der Frauengeschichte liegen. In diesen Bereich fällt das Projekt "20+03 Woment!-Orte", in dem Gedenktafeln an berühmte Grazer Frauen und Institutionen, die sich für den Feminismus eingesetzt haben, erinnern sollen.

"Gedenkstätten sind bislang ausschließlich Männern vorbehalten", begründet Projektleiterin Bettina Behr diese Initiative. Dass aber auch die Grazer Frauen in vielen Bereichen Erstaunliches geleistet haben, fällt meistens unter den Tisch. Schauspielerin Marisa Mell steht ebenso auf der illustren Liste wie die Fotografin Inge Morath, die Architektin Herta Frauneder-Rottleuthner oder die Feministin Grete Schurz. Geehrt wird zudem die Kulturzeitschrift "Eva & Co" oder der Damen Bicycle Club, der von 1893 bis 1898 für die Befreiung von Konventionen kämpfte. Gedenktafeln verdienen sich im Rahmen des Projekts aber auch die Opfer sexueller Gewalt oder die unzähligen schlecht bezahlten Dienstmädchen. 23 Personen und Institutionen haben Bettina Behr und die Historikerinnen Ilse Wieser sowie Brigitte Dorfer für das Projekt ausgewählt. Die "Steirerkrone" wird sie in den nächsten Wochen detailliert vorstellen.

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