Für Opfer und Überlebende sexueller Gewalt

Heute bezeichnen sich Opfer sexueller Gewalt auch als Überlebende. Sie wollen damit ausdrücken, daß sie trotz dieser Gewalterfahrungen Ressourcen haben, die ihr Weiterleben ermöglichen.

Auch in der Arbeit gegen Gewalt gegen Frauen gibt es heute breitere Schwerpunkte: Prävention, um Mädchen und Frauen in einer Weise zu stä;rken, daß sie ihre Rechte und ihre Grenzen wahrnehmen und sichern können.

Die Frauengesundheitszentren haben auf die gesundheitlichen Folgen sexueller Gewalt hingewiesen. Gewalt kann nämlich zu einer Vielzahl von Beeinträchtigungen und Erkrankungen führen, die einer betroffenen Frau nicht bewußt sein müssen und für die Professionelle im Gesundheitswesen bisher wenig ausgebildet waren. Auch im Gesundheitswesen selbst können Frauen Gewalt ausgesetzt sein wie durch sexuelle Übergriffe durch Therapeuten, auf die das Frauengesundheitszentrum Graz aufmerksam macht und Unterstützung für Betroffene anbietet.ü
üDaher werden heute Fortbildungen durchgeführt, um die Kompetenz und die Sensibilität von Professionellen wie Krankenschwestern, ÄrztInnen, Polizei, SozialarbeiterInnen zu fördern. Strukturelle Faktoren wurden verändert, wie das Gewaltschutzgesetz (1995) in Österreich, das Betroffene vor Gewalt besser schützt, indem es die Exekutive einbindet und einen Angreifer der häuslichen Wohnung verweisen kann. Dennoch bleibt männliche Gewalt in Österreich eine Tatsache, die noch viel zu viele Frauen strukturell und persönlich erfahren.

Literatur: Jahresbericht Frauengesundheitszentrum Graz 2001, Graz 2002